Sonntag, 18. September 2011

Mein letzter Eintrag ist einige Monde her und ich möchte kurz das wichtigste zu Papier bringen.

Tirbarion kehrte wohlbehalten in die Heimat zurück und damit seine Fea genesen kann entschied er sich ebenfalls gen Westen zu ziehen. So blieb ich alleine zurück. Keiner meiner Familie und meiner Freunde wandelt derzeit noch auf Mittelerde und das belastet mich sehr.

Das ich Tirbarion aus den Fängen meiner Jäger befreien konnte erleichtert mich. Ich hätte mir niemals vergeben können, wenn es misslungen wäre.

Ich bin achtsam geworden und habe in den Landen, in denen ich derzeit bin, mehrere Lager aufgeschlagen und meine Schriften an unterschiedlichen Stellen verwahrt. Lediglich dieses Büchlein und die Aufzeichnungen aus Angmar trage ich fortwährend bei mir.

Da ich eines meiner Lager durchwühlt vorfand werde ich nun dennoch weiter gen Süden ziehen.

Ich lernte einen Elb kennen, jedoch scheint uns nur eine kurze Begegnung geschenkt worden zu sein. Obwohl ihn der Weg ebenfalls weiter südlich führt, hielt er es für keine gute Idee diesen Weg gemeinsam zu beschreiten. So ziehe ich fortan wieder alleine weiter.

Ich werde mir auch nicht mehr die Mühe machen mein Herz zu öffnen und jemanden darin Platz finden zu lassen. Alles was mir lieb und teuer erscheint habe ich verloren. Ich kann und werde diesen Schmerz nicht um ein neues erfahren. Wie es sich davor zu schützen gilt ist mir ja nicht fremd.

Mögen die Valar dennoch seine Wege beschützen und ihn vor größerem Unheil bewahren. 

Donnerstag, 21. Juli 2011

Er ruht. Ich wache über ihn. Schwach und zerbrechlich wirkt er, doch der Weg ist noch weit. Unser Ziel ist das kleine Lager nordöstlich von hier, doch wir kommen nur langsam voran. Wie wir entkommen sind, ist mir noch immer nicht ganz bewusst.

Der Wind ist kühl. Doch ich betrachte meinen Bruder mit tiefer Liebe und Hoffnung, dass wir es schaffen werden. Sein Herz schickte eine Nachricht, dass sie den Aufbruch in den Westen vorbereitet und sie aufbrechen werden sobald er wieder in der Heimat ist. So wird die Erleichterung und Freude in meinem Herzen überschattet von der Gewissheit, dass niemand aus meiner Heimat noch übrig sein wird. 

Doch spüre ich deutlich, dass ich noch nicht gehen kann. Mein Weg ist noch ein anderer. Ich werde Tirbarion meine Schriften mit auf den Heimweg geben. Für wen sollte ich diese Sammlungen noch fortsetzen, wenn niemand mehr da ist, dem ich sie senden kann?

Es wird einsam sein. Wie zart seine Haare sein Gesicht umrahmen. Doch es wird kein Lebewohl geben. Nur ein auf Wiedersehen.

Ich hoffe ich erkenne bald, wo meine Aufgabe hier noch liegt. Noch kann ich es nicht spüren. Das einzige was ich spüre ist, dass meine Zeit noch nicht gekommen ist. 

Mögen die Valar mein Herz leiten

Montag, 18. Juli 2011

Es ist Kälte, die mich umgreift und umfasst. Sie ist nicht von außen, sondern sie schmerzt mein Innen und ich finde keine Wärme, die sie vertreiben kann.

Die Stille und die Schatten in denen ich mich aufhalte geben viel Raum für Gedanken und Sorgen. Beides sind keine guten Begleiter für diese Reise. Noch verstehe ich nicht, welche von den Informationen, die ich sammelte, dem Feind von solch großer Bedeutung sind. Ich studiere sooft es geht meine Notizen, doch in den Jahren meiner Reise sind es zu viele, um einen genauen Überblick zu haben. Und woher auch, sollten sie wissen was genau ich aufschrieb und dokumentierte. Kaum wer bekam diese Schriften seither zu Gesicht, da das meiste noch nicht ins Reine geschrieben wurde.

So bleibt nur eine Handvoll übrig, die ich des Verrats ins Auge fassen könnte. Oftmals lagen meine Dokumente offen im Hause Sonnenwind, da ich dort kaum die Möglichkeit hatte sie anders zu verwahren.
In den Hallen Istchebyns sah lediglich Hiril Kyalla einen Bruchteil davon ein. Mögen unsere Meinungen jedoch oft auseinander gegangen sein, habe ich diese Person nicht in Verdacht. 

Doch mag es nun auch gleichgültig sein, wer die gesammelten Informationen weitergab. Sie wollen sie zurück und ich werde nicht scheuen meinen Bruder auszulösen. Auch wenn dies bedeuten würde, dass ich meiner statt ihm dort zurücklassen muss. 

Ich spüre seine Nähe kaum mehr, was mich erahnen lässt wie schlecht es ihm geht. Ich muss mich eilen, solange ich ihn überhaupt noch spüre.

Der Treffpunkt scheint beinahe erreicht und ich verfasse diese Zeilen mit der Möglichkeit, dass es die letzten sein könnten, welche ich verfasse. 

Ich schrieb lange kein Lebenszeichen mehr an die Heimat, weil ich vermeiden wollte, dass noch mehr Personen, welche mir am Herzen liegen, Schwierigkeiten bekommen. 

Jedoch wünschte ich, ich müsste diesen Weg nicht alleine gehen. Kampflos werde ich nicht aufgeben, denn meine Zeit hier ist noch nicht abgelaufen.

Sonntag, 22. Mai 2011

Tagebucheintrag

Nachdem wir sicher in Ered Luin angekommen waren, verweilte ich dort nur kurze Zeit, denn es erreichte mich eine Botschaft aus dem goldenem Wald von einer guten Freundin meiner Mutter. So brach ich wieder auf und erreichte Lothlorien alsbald. Das Reisen ohne Begleitung, tat mir nach dem langem Weg mit den beiden Menschen gut. 

Doch die Wege scheinen immer unsicherer zu werden. 

Ich würde gerne weiter ausführen, welche Bitte an mich herangetragen wurde, doch darüber zu Schweigen mag beiweitem die bessere Wahl sein. Ich werde meine Einträge und Briefe vorerst zurück halten müssen. Das was mich beschäftigt sollte nicht zu Papier gebracht werden. Noch nicht.

Samstag, 21. Mai 2011

Lindon- Mittag

Geliebte Damaria,

Tirbarion hält sich derzeit in Lothlorien auf. Er wollte für sein Herz dort ein Geschenk holen. Sobald er wieder zu Hause ist, werden wir ihm Deine Grüße ausrichten.

Du scheinst auf Deinen Reisen wirklich einige Personen zu treffen, die ungewöhnlich sind. So wie wir Dich kennen, wirst Du über den Halbmenschen sicher einiges zu dokumentieren haben. 

Das Du die Menschenfrau gerade in Bruchtal wieder getroffen hast, wird wohl ebenso seine Gründe haben, wie das aufeinandertreffen mit Hir Rhidons Tochter. Doch erinnere Dich immer an die Worte Deines Vaters.

Hier gibt es derzeit keine Neuigkeiten zu berichten. Mögen die Sterne Deinen Weg stets erleuchten.

Deine Freunde aus der Heimat

Mittwoch, 18. Mai 2011

Bruchtal- Abendröte

Geliebte Heimat,

Auch wenn ich von euch noch keine Antwort bekam, möchte ich einige Zeilen an euch richten. Ich hoffe es geht euch allen gut. Ich beschäftige mich weiterhin mit dem dokumentieren der Länder und mir wurde gesagt, dass sich hier eine Festung in Forochel befinden soll, deren Erforschung sich lohnen soll. Dies wird eines meiner nächsten Reiseziele werden.

Ich schrieb euch bereits von der Tochter Rhidons und ich möchte nun etwas näher darauf eingehen. Denn Hir Rhidon entschied sich seinerzeit einen Bund mit meinem Menschen einzugehen. Daraus resultierte Kyalla. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass diese Tatsache alles andere als erfreulich für mich gewesen ist. Nach wie vor verstehe ich nicht, wie man einen solchen Bund mit einem Menschen eingehen kann. Und der Umgang mit Kyalla fällt mir ebenfalls nicht leicht. Ist sie doch weder Mensch noch Elb. Gehört weder zu der einen noch zu der anderen Seite und es ist für mich interessant sie zu beobachten und ihr Verhalten festzuhalten. Wir treffen uns seltsamerweise des öfteren in den unterschiedlichsten Teilen Mittelerdes. Es scheint also schon eine schicksalhafte Begegnung zu sein.

Dann habe ich hier in Bruchtal Aliasa wieder getroffen. Ihre Erinnerung ging ihr verloren und wir werden beim Morgenbrauen gemeinsam aufbrechen in die Hallen des Wissens, damit ich ihr die Zeichnungen und Schriften von den gemeinsamen Reisen zeigen kann. Vielleicht wird ihr das helfen die Erinnerung zurück zu gewinnen.
Auch die Tochter von Hir Karnwield wird uns begleiten. Diese Reise wird sicher nicht besonders einfach. Denn sie bedeutet letztlich, dass ich einige Tage kaum die Möglichkeit zum Rückzug habe. 

Ich sende besonders an Tirbarion eine Umarmung.
Damaria

Samstag, 7. Mai 2011

Falathlorn - Nachmittag

Geliebte Heimat,

Heute schreibt mein Herz voller Frieden und Freude diese Zeilen an euch. Ich spüre deutlich in mir, dass mein Herz leichter wird. Die schwere Last der ewig währenden Wachsamkeit, scheint  in diesem Garten von mir zu fallen. 

Mir wird derzeit ein Flett gebaut - nicht von Elbenhand, aber dies trübt meine Freude darüber nicht im geringsten. Auch wenn niemand je den Platz von euch geliebten Freunden einnehmen können wird, ist es doch eine Freude, etwas bekanntes hier zu haben.

Bei Sonnenwind verspürte ich nie den Wunsch, mich derart nieder zu lassen. Auch die Wachsamkeit ist dort nie von mir abgefallen. Auch hier gehen natürlich Menschen, Halblinge und Zwerge ein und aus. Jedoch habe ich nicht das Gefühl, dass sie mir die Kehle abschnüren und die Luft zum atmen stehlen. 

Mit welchen anderen Elbensippen aus der Umgebung habt ihr den Tauschhandel begonnen? 

Umarmt Tirbarion und seine Liebste von mir. 

Damaria