Geliebte Heimat,
Verzeiht, dass ich erst jetzt wieder schreibe, doch meine Beobachtungen der Trollhöhen nahmen einige Zeit in Anspruch.. Doch ich bin wohlauf und es geht mir sehr gut.
Ich verbrachte die letzten Tage und Wochen damit die nähere Umgebung zu erkunden und schloß mich einigen Elben Bruchtals an, um die Straße im Auge zu behalten. Denn nicht nur, dass die Tiere hier mit Vorsicht zu genießen sind, treiben sich auch Trolle an vielen Punkten der Landschaft herum. Weiter verwunderlich wäre dies ohne Frage nicht. Jedoch scheinen sie organisierter, als man es von ihnen vermuten würde und meine Beobachtungen zeigten, das es sehr viele sind, die auf jeden Fall im Auge behalten werden sollten.
Gerade als ich von den südlichen Trollhöhen meine Beobachtungen nach Bruchtal tragen wollte, um sie zu Papier zu bringen, traf ich eine junge Frau, die mich beim Gespräch mit einer Elbe unterbrach und nach einer Möglichkeit fragte, wo man die Trolle beobachten könne.
Sie meinte, dass es selbst bis Bree schon durchgedrungen sei, dass hier merkwürdige Dinge vor sich gehen. Sie sei im Auftrag eines Mannes hier, kannte jedoch den Weg nicht. Da sich auf meinem Rückweg nach Bruchtal einige Gelegenheiten boten ihr entsprechende Stellen zu zeigen, bot ich ihr an mir zu folgen.
Myandra - so heißt diese ängstliche Frau- wirkte sehr dankbar und erleichtert, dass sie jemanden gefunden hatte, der sie ein Stück weit begleiten würde.
Doch kaum hatten wir eine kleine Lichtung erreicht, auf der Trolle waren bekam sie es mit der Angst zu tun und lief davon.
Nach einer Weile kam ein junger Mann hinzu, der sich dazu bereit erklärte Myandra zu begleiten. Weil es meinen Beobachtungen nur hilfreich sein konnte, gingen wir also zu dritt.
Myandra wollte danach zügigen Schrittes wieder nach Bree aufbrechen - ich brach dann nach Bruchtal auf.
Zu meiner Verwunderung traf ich einige Tage später auch Myandra in Bruchtal an. Sie hatte sich entschlossen die Bibliothek zu besuchen und überbrachte ihre Neuigkeiten per Boten nach Bree.
Gerade, als wir im Gespräch vertieft waren, trat ein Jäger hinzu, den ich schon in Esteldin getroffen hatte. Er wollte in die Wälder gehen, um einiges an Wild zu jagen und brauchte eine Begleitung, welche sich in den Wäldern hier auskennt, denn er wollte nicht unnötig irgendwelchen Kreaturen über den Weg laufen.
Maurillius ist ein geschickter Jäger - und ein ruhiger Gefährte. Stundenlang sprachen wir nicht ein Wort und dies kam mir sehr gelegen.
Von Aliasa hörte ich bisher leider noch nichts, doch ich denke, dass es ihr gut geht. Ich würde mir wünschen, dass sich unsere Wege abermals kreuzen, denn auch wenn ich die eine oder andere Bekanntschaft mache, bleibt es doch bei oberflächlichen Höflichkeiten.
Nun werde ich meine Aufzeichnungen vervollständigen und sende Euch eine liebe Umarmung. Dir geliebte Mutter sei gesagt, dass Du mir immer sehr nah bist. Ist Tirbarion bereits nach Hause zurück gekehrt?
Ich freue mich auf eure Worte und Botschaften und erwarte sie mit Sehnsucht.
Damaria