Mittwoch, 2. Februar 2011

Nordhöhen - Nacht

Geliebte Heimat,

Leider ist die wunderschöne Zeit in Bruchteil schon zu Ende gegangen und ich verweile nun in den Nordhöhen. Wohl wissend, dass dieses Land ebenso wenig füllige Wälder und grüne Auen bereit halten wird habe ich die Zeit in Bruchtal genutzt um mir Umhänge zu nähen. Ich besuchte ein kleines Fest in Bruchtal und verlebte dort einen Wimpernschlag lang etwas Alltag und ein wenig angenehme Kurzweil. 

Während Aliasa die meiste Ihrer Zeit in der Bibiothek verbrachte, nutze ich die Momente des Friedens um mich ganz einfacher Dinge wie dem Musizieren, Nähen und Backen zu erfreuen. Dinge die wahrlich zu kurz kamen seit meinem Aufbruch. 

Die Reise von Bruchtal in die Nordhöhen verlief ruhig und ereignislos, doch wieder wurde mir bewusst in welch gefährlichen Zeiten wir leben. Nicht nur, dass die Orks sich überall im Land ausbreiten und wahre Festungen errichten, selbst die Tiere des Waldes scheinen ein erhöhtes Potential der Gewalt in ihrem Herzen zu tragen. Dies erschreckt und verwundert mich gleichermaßen.

Wir unterbrachen unsere Reise für einen kurzen Aufenthalt in Bree, wo ich bei der Gemeinschaft Sonnenwind lediglich einen kurzen Besuch eingeplant hatte. Dieser gestaltete sich allerdings weniger ruhig, wie ich es erhoffte. Einige Umstände, mit denen ich eurer aller Herzen nicht belasten mag, sind schwierig dort und es geht selbst unter den Menschen mittlerweile um Leben und Tod. Was erschreckend ist. Sind diese Zeiten nicht sop schon schwer genug? Müssen sich die Völker untereinander das Leben noch unnötig schwer machen?
Sorgt euch nicht um mich. Meine Ohren sind wachsam und meine Augen ruhen nicht. Ich verspüre keine Angst und gedenke mich nicht zu verstecken. Wenn die, die reinen Herzens sind sich im Dunkeln verbergen müssen, um denen die schlechtes wollen zu entgehen, dann kann das nicht richtig sein. Sich im Dunkeln zu verbergen, wenn das Dunkle nach einem sucht halte ich für keine gute Idee. Wachsamkeit und Vorsicht walten zu lassen wird genügen.

Nach unserem Aufenthalt in Bree reisten wir weiter in Richtung der Nordhöhen, wo ich derzeit auch noch verweile. Aliasa entschied sich mit ihrem Bekannten Aylon nach Bree zurück zu kehren. So trennen sich derzeit unsere Wege. Doch durch die Umstände, die die Gemeinschaft in Bree derzeit erfährt wird wohl auch mein Weg in absehbarer Zeit wieder in diese Richtung führen. 

Eines der ersten Dinge, die ich in den Nordhöhen tat war die kleine Elbensiedlung dort zu besuchen. Zu meinem erschrecken herrschen selbst dort fürchterliche Zustände. Teile der Siedlung sind zerfallen und die Elben, die dort leben haben schwer mit einer Flut der Orks zu kämpfen. So sehr, dass es ihnen nicht möglich ist an einem Rat in Esteldin teilzunehmen, bei dem über das weitere vorgehen gegen die drohende Gefahr beraten werden soll. 
Ich konnte diesen Zustand natürlich nicht so stehen lassen, denn es ist eine Frage des Herzens mit helfenden Händen dieser Siedlung zur Seite zu stehen. So bat ich Aliasa um Hilfe. Ja ich bin mir meiner Worte bewusst und ich habe einige Zeit darüber nachgedacht, ob es eine Weise und richtige Entscheidung sein würde sie mit hineinzuziehen. Denn sie wirkte mehr wie erschöpft. Ermüdet. Zerbrechlich. Eben menschlich. Seit dem Vorfall in Bree wirkt sie ständig auf dem Sprung. Vielleicht wäre es besser gewesen sie nicht zu bitten, doch alleine in ein Orklager einzumaschieren kam mir ebenfalls töricht vor. So sendete ich Zazul zu Sonnenwind, um dort um Hilfe zu bitten und bat auch Aliasa um eben diese.

Zu meiner Überraschung trafen schon wenige Tage darauf einige Helfer ein und wir nahmen diese Herausforderung an und überstanden sie unversehrt. Mein Vertrauen in die Gemeinschaft hat dies sicherlich gesteigert. 

Nach dieser schweren Aufgabe wollte Aliasa mit Herrn Aylon nach Bree zurück kehren. Ich entschied noch zu verweilen. Mich zieht im Moment nichts in diese Gegend. Das mag in einiger Zeit anders aussehen. Zudem gibt es hier einige Tier und Pflanzenarten, die ich durchaus als beobachtungswert bezeichnen würde. Damit werde ich mich beschäftigen, während ich das Land weiter erkunde und dokumentiere wie es um es gestellt ist.


Doch nun genug der schweren Zeiten und der Schatten, die sich über alle Lande ziehen. Tirbarion, was konnte ich voller Freude lesen? Ich freue mich, dass Du Dein Herz gefunden hast und ihr entschieden habt gemeinsam euren Weg zu gehen. Ich sende Dir eine liebevolle Umarmung und auch Engwaladiel schließe ich aus der Ferne fest in meine Arme. Gib gut auf mein Kleidod Acht, werte Engwaladiel. Ich weiss ihn in Deiner Gegenwart in liebenden Händen. Ich freue mich sehr für Euch beide und es ist ein Wunsch tief in meinem Herzen eurer offiziellen Verbindung beizuwohnen. Doch kann ich noch nicht sagen, wann mir dies vergönnt sein wird. Sprecht nur ein Wort und ich werde auf dem schnellsten Weg nach Hause kommen. Dieses Ereignis werde ich mir keinesfalls entgehen lassen. 

Einen herzlichen Kuss und eine warme Umarmung
Damaria

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